Donnerstag, 28. Oktober 2010

A Politigga

Scho in da Schui
hott a oiwai mit oan laut g´red´,
weil´s eh gmoant wår
fia ånderne Oawascheln.

Nachad is a aa richti´
a bessare Kuiduanudl ´worn.
I siggn no, wiara mit mind´st´ns drei Händ
via vaschiadene Moanunga
an fimf vaschiad´ne Ind´ressent´n
auf sexalei Oat vateilt.
Und si dabei no gratzt.

A G´meng aus am Bischof
und amara Zuahöita
frisst si´ sowås durchs Feichte
und måcht a G´fries hi
wia wanns Möi waar.

Neili håt a si´ kimmat
um sein´ Åbgång.
Dees war a Aufdritt!
Um sei Gråb håm si´ vasammet
D´ Köllaåsseln und d´ Reengwüama.


„Ois in Oadnung“, sågst,
„Friedä seina Åschn!“
Lua: d´ Köllaåsseln
und d´ Reengwiama
Schteam gar nia ned aus.

Der bürgerliche Wahrheitsbegriff

Die Wahrheit des Pilatus und Onans Zeugungsverweigerung haben mit der des philosophierenden Bürgers eines gemeinsam: sie sind von vornherein als unfruchtbare Bemühungen geplant.

Also bitte keine Klagen über den Spaß, den so was macht.

In Memoriam Karl Held

...
Und weil das leider so ist,
muss es Leute geben,
die auch nach seinem Abgang sicherstellen,
dass der von ihm vertretene richtige Gedanke
auch ohne Autoritätsbeweis
unbekümmert
weiterhin
von jeder Meinung abweichen wird.

Freitag, 15. Oktober 2010

Einen guten Hasser

des Gemeinplatzes muss man einfach lieben, oder: Vorm Anruf des Absoluten platzt der Bourgeois vor Gemeinheit: Léon Bloy (1846 – 1917)

Vorsicht, Literatur!

MAN KANN NICHT ALLES HABEN
Richtig; zumal man ja schon das Gesetz auf seiner Seite hat....Darüber hinaus auch noch den Rest fordern hieße das Weltall verschlingen wollen. So ist der Bürger nicht. Verächter des Unendlichen und des Absoluten, weiß er sich zu beschränken. Wer wüsste es besser als er? Von Kind auf sorgt und arbeitet er einzig für die Errichtung von Schranken allenthalben.
Und man beachte die Mäßigung diese Gemeinplatzes. Es heißt nicht: man soll nicht, sondern: man kann nicht. Der Bürger sollte natürlich alles haben, da ihm ja alles gehört, doch kann er nicht alles packen und festhalten, seine Arme sind zu kurz.....

Nicht alles haben! Welches Verhängnis! Ich frage mich nur, wie dies Wort, diese gleichsam übernatürliche Beschwerde, die von Millionen Mäulern ohne Unterlass zu den Gestirnen empordringt, nicht die Gewölbe des Himmels zum Bersten bringt!“

ES KÖNNEN NICHT ALLE REICH SEIN
Scheint zunächst weniger absolut als der vorige, hat aber den Vorzug größerer Präzision. Im Grunde sind beide vollkommen identisch. Es lag daher nahe, sie nebeneinander zu stellen, sie zusammenzubringen, um zu zeigen, dass sie beide die gleichen Gefühle, die gleichen Gedanken wecken.
Denn hier muss es endlich gesagt werden, die Sprache der Gemeinplätze, die erstaunlichste aller Sprachen, hat, wie die der Propheten, die wunderbare Eigenschaft, immer dasselbe zu sagen. Da der Bürger, dessen Privileg sie ist, nur über einen ungemein bescheidenen Ideenvorrat verfügt, wie es sich schickt für einen Weisen, der mit einem Mindestmaß geistiger Tätigkeit auslangt, begegnet er diesen Ideen notwendig auf Schritt und Tritt. Wer dies nicht zu schätzen versteht, tut mir leid. Sagt etwa eine
Bürgersfrau: „Ich lebe nicht in den Wolken“, so darf man überzeugt sein, dass sie damit alles sagen will, alles sagt und gesagt hat, endgültig und für immer..

Was ich an diesem Ankläger liebe, ist eine leicht zu machende Beobachtung: heute weiß ich schon nicht mehr, was gestern im Fernsehen war. Léon Bloys Bellen hingegen haftet.
Unheimlich ist, dass in all dem Geschwätz und Schund, in dem man vor dem Fernseher versumpft, versandet und langsam auf den Wohnzimmerteppich ausrieselt, man einer beständigen Apologie von Staatsanwälten und Teufelsarschküssern beizuwohnen glaubt. Der Teufel hörte übrigens während all der langen Weile vor dem Fernseher all dem zu „in einem furchtbaren Schweigen.“
An diesen Teufel glaube ich sogar, dem haben wir alle schon die Hand gedrückt.

Meine Sympathien gelten dem Ankläger, der immer im Recht ist, das er nie bekommt. Der Mann ist buchstäblich mitten in Paris verhungert.

Dem Abstrakten des Absoluten abhold, schätze ich in ihm den hellsichtigen Verfolger todbringender Abstrakta. Das ist bis auf den heutigen Tag kein Popanz, was als MAN das Tun durchgeistert. Es heißt nur anders.

MAN...
Was ist dieses Man für den Bürger tatsächlich? Ist dieses von ihm beständig angerufene Abstraktum vielleicht der unbekannte Gott? Man kennt diesen Menschen nicht, Man liebt ihn nicht, Man hat ihn niemals gesehen, Man hat ihn oft genug gesehen. Gibt es treffendere, wirksamere Verdammungsurteile? Dieses Man verdichtet und belebt. Man kennt Sie gut, Man weiß ja, wer Sie sind, Man räumt Ihnen Kredit ein.
Jedesmal, wenn der Bürger spricht, klingt dieses geheimnisvolle Man, als würde ein Geldsack schwer auf den Boden gestellt in einem Nachbarzimmer, wo jemand umgebracht wurde.

Aus seiner „Exegese der Gemeinplätze“

Tja, und das wars auch schon wieder.
Die nächste Woche bin ich treuloser Verfechter meiner Sache in Südtirol.
Ich kann nämlich meine geduldige Renate nicht nur immer bloß mit Worten per e-mail streicheln. Auch in unserem Alter tut Praxis not.

Ich melde mich bestimmt noch mal vor Sri Lanka.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Zum Satz „Das mag in der Theorie richtig sein, aber in der Praxis taugt das nichts.“

Also da denkt einer, auf der Wiese liege ein Fußball, und haut mit voller Wucht das Leder ...
...in die Weite ...
Zumindest hätte das so werden sollen.

Statt dessen hält er sich jetzt die Zehen im unsäglichen Schmerz, weil das bloß eine als Fußball bemalte Steinkugel war.

Der Mann hatte also eine falsche Theorie über das herumliegende Zeugs da und tut gut daran, sie zu überarbeiten. Wenn er fertig ist, hat er eine richtige Theorie über ein Trumm verstandene Wirklichkeit.
Und wieso soll die nichts für die Praxis taugen?

Ist es nicht vielmehr so, dass eine Praxis nichts taugt, die sich auch von dem zweiten und dritten Tritt nicht darüber belehren lässt, dass es ohne Einsicht in das Wesen einer Sache nun mal nicht gut geht?

Übrigens weiß das auch jeder, der nicht daran denkt, sein Fahrrad zu schälen und mit einer Banane wegzufahren.

Nur bei den kitzligeren Sachen soll das partout nicht gelten.
Da haut der kluge Praktikus selbstzufrieden aber ergebnislos um sich, und merkt gar nicht, dass er sehr wohl eine Theorie hat, nämlich eine falsche. Und zieht über den Theoretiker her, den er mit seinem Tun hämisch scheitern macht, den Neunmalklugen.

Wahrlich, wahrlich ich sage euch, nur die theoriegeleitete Praxis taugt auch etwas in der richtigen Theorie.
Das bissel radikale Veränderung, das uns sehr gut täte, scheitert auch diesmal wieder nicht an den Dummköpfen, die sie hoffnungsvoll belabern, sondern an den einmalklugen Praktikern, die schlicht leugnen, dass sie bloß ihre dämlichen Theorien in der Welt realisiert sehen wollen.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Weiter denken als die Moral erlaubt!

- Eine wasserscheue Fähre hat nicht notwendigerweise ihren Beruf verfehlt.
Sie könnte auch ein Hovercraft sein.

- Wenn die Liebe die Antwort auf alles ist, dann muss solche totale Auskunftsfreudigkeit am Kaliber der gestellten Fragen gelegen haben!

- Der Hass ist so unproblematisch wie jedes andere Fortbewegungsmittel.
Problematisch sind nur der Chauffeur, die Mitreisenden und der Zustand der Strassen.

- Angesichts der historisch überlieferten, geschlossenen Weltbilder längst untergegangener Reiche bedauert man manchmal die Ausgesetztheit des wissenschaftlichen Zeitalters. Auch wollen die modernen Kathedralen in ihrer angestrengten Rhetorik nicht so recht von ihrer Schönheit überzeugen oder gar davon, dass der Aufwand sich gelohnt habe.

Solchen unschädlichen Rückfall ins Vorbegriffliche und dem Sich -Suhlen in umhegenden Ideologien und anderen Kitschecken sollte man nicht stören. Das ist reversibel.
Man kann hinter sein eigenes Wissen zurückfallen.
Das ist dann aber ein freiwilliger Rückfall des Wachenden in seinen heilenden Schlaf.
Früh genug wird man sich wieder fremd.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Die Lebenswelt,

gibt man mir zu verstehen, stehe im schützenswerten Gegensatz zu den Unmenschlichkeiten des Systems.
Die Milieusicherheit des volkstümlichen „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ im eigenhändig erstellten Sinnzusammenhang sei dem Denken des großen Ganzen vorzuziehen?

Das ist eine hilfreiche Handreichung für die Identitätsstiftung der linken Leute von rechts.

Denn das verpasste Problem ist doch, dass das große Ganze schon in jeder lebensweltlichen Regung drin sitzt, und was so authentisch im Baumarkt sich tummelt, ist die Fortschreibung des Gesetzes in den eigenen Leib.

Da braucht doch gar kein Polizist hinter jedem Kirschbaum zu lauern, wo jeder weiß, dass alles , worauf auch immer dein Blick fällt, Eigentum ist. Seltenst deines.

Auch wer den Begriff seines schönen Lebens in der schlechten Welt nicht weiß, das Rumpelstilzchen „Ausschluss von allem“ kichert gleichwohl, und lässt in jeder rabiaten Ausgrenzung grüßen.

Zum Stand der bürgerlichen Ideale
Der Krieg ist durchgesetzt als Friedenssicherung.
Die Künste des Sparens und Einteilens gelten als Freiheit der Wahl.
Die allgemeine Verunsicherung ist hergestellte soziale Gerechtigkeit.

Montag, 11. Oktober 2010

Eine Meinungsdiktatur

wollen jene aufsässigen Nullen entdeckt haben, die rechts hinter einer führenden Nullität nicht vor dem Gedanken eines über nichts herrschenden Nichts zurückschrecken.

Die einzige real existierende Meinungsdiktatur mit Anspruch auf nähere Befassung liegt dann vor, wenn einer partout sich selbst seiner Meinung zum Sklaven entselbstet. Das ist aber seit jeher als Altersstarrsinn bekannt.

Da müssen die Verbalradikalinskis was mißverstanden haben:
Eine herrschende Meinung gibt es doch nicht deswegen, weil sie von eigenen Gnaden Meinung ist.


Die da stolz verkünden, sie jedenfalls gingen mit offenen Augen durch die Welt, kriegen nie das mit, was sich derweil hinter ihrem Rücken abspielt.

Sonntag, 10. Oktober 2010

In was für einer Gesellschaft ich denn leben möchte?

fragen mich saudumme Plakate von Gesellschaftern, die eine „Aktion Mensch“ am Laufen haben.
Als ob es da was aus einem Quelle-Gesellschaftskatalog rauszusuchen gäbe.
Wenn ich keine andere kriegen kann, wofür diese konstruktiven Initiativler schon sorgen werden, dann doch am liebsten in meiner.

Früher war die Werbung bloß ein „lächelndes Aas“, in diesem Ramschladen der "Werte für lau" ist sie ein zynisch grinsendes Luder.

Aussichtslos von hoher Aussicht
Ich erinnere mich eines eindrucksvollen Satzes meines Deutschlehrers, auf dessen Expectorationen ich immer besonders acht hatte, um ihn auf Ungereimtheiten zu ertappen:

Wer nicht Kartenspielen kann, ist kaum lebensfähig.“

Auf diese Empfehlung hin hatte ich seinerzeit gegen den intelligenten Stumpfsinn als Lebenspraxis in der selbstgewissen Überlegenheit des Geistes über die bewusstseinsmächtige Praxis vermeldet:
Genau. Wer sich nicht freiwillig auf das angesagte Territorium des Trumpfens und Stechens begeben will, soll besser gleich in die bereitstehenden Klöster des Geistes gehen.“

Ein paar Gedankengänge weiter ereilte mich aber eine objektive Gewissheit, nämlich der Geist des obstinaten Beharrens auf dem leidvoll, aber verhältnismäßig erfolgreich Eingeschliffenen, eben der Geist aller Zeiten.

Und davon soll ich mir das Maul stopfen lassen?

Hier werden unbedingt

ein paar Verrückte gebraucht.
Schaut euch doch bloß mal an, wo die Normalen uns hingebracht haben.
(Anonymus)

Methodologie der Unverhältnismäßigkeit

Lieber Freund,

wie Du bemerkt hast, geht mir das derzeitige Engagement
von Leuten, die meinen, es werde das propagierte Staatsideal ohne Wissen der es tragenden Führung mit Füßen getreten, ziemlich auf den Geist.
Weswegen ich diese Form der Kritik einmal mit ein paar Schlaglichtern beleuchten möchte.

"Unverhältnismäßig!"
Politiker und Liebhaber der Moral - so unterschiedlich die beiden auch sein mögen - lieben dieses Wort, schnalzen dabei geradezu genüsslich mit der Zunge: Unverhältnismäßigkeit!

Daher werden sie hier auch als gebeutelt von ein und demselben Geist betrachtet. Beide benutzen, ganz unabhängig von der Justiz oder der Betriebswirtschaftslehre, ihr gut entwickeltes Gutdünken und Schlechtfinden, um in der Gedankenfigur des Vergleichsweisen herauszufinden, dass dies oder jenes an harten Einschnitten ziemlich, leidlich und relativ gut, oder die neuesten Wohltaten an Anderen doch eher ziemlich mau bis unerträglich seien, eben in keinem Verhältnis zu nichts Vertretbarem stünden.

Dabei interessiert diese Gedankenfigur nicht etwa das tatsächliche Verhältnis, sondern dessen Auflösung in irgendwelche Verhältnisse, von denen das rechte Maß zu wissen sie vorgeben, ohne den Beweis dessen jemals antreten zu müssen. Von daher das exzessive Vergnügen daran.

- Also: das Kapitalverhältnis, das sich ziemlich unerfreulich für die davon Abhängigen auswirkt, interessiert erst mal so was von überhaupt nicht. Und seine sämtlichen Wirkungen sind selbstverständlich nicht im notwendigen Zusammenhang mit ihm zu erklären. Man müsse die Dinge nur ins rechte Verhältnis zueinander setzen, dann würde es schon. Und dann liest man eben beispielsweise einen Brüderle sich für höhere Löhne einsetzen, und die Gewerkschaften samt Arbeitgeberei empfehlen ihm, sich da besser raus zu halten. Der Sandkasten der Tarifautonomisten wäre schon voll.
- Und an dieser Vorgabe entlang wird dann in den Haushalten und am Arbeitsplatz heiß darum gestritten, was wem in welcher Höhe zusteht. Woran man sieht, daß es im Sandkasten doch noch viel Platz hatte.
- Aber wie viel Geld ein Mensch zum Leben braucht, bestimmt nun mal Hartz-IV. Basta.
-
- Die Verwalter der politischen Ressorts lassen sich überhaupt gern vernehmen mit ihrem öden „mehr von allem“, was eh schon da ist, als angemessen. Das können sie sich gefahrlos leisten, weil die gewusste Maßlosigkeit des Kapitals sowieso keine Grenze nach oben kennt.
- Ein eher verdächtiger Teil der Medien erhebt dagegen Bedenken. Weniger wäre mehr gewesen. Immer im Vergleich des Steuerzahlers zu anderem Wünschenswertem: Weniger Soldaten, mehr Kindergärten. Weniger Gewalt, mehr Verständnis, für das Gute an der Gewalt. Denn allzu viel ist ungesund. Und ne quid nimis orakelt der Humanist.
-
- Bei dem „weniger Soldaten, mehr Generäle“ fällt einem der Krieg der Israelis ein. Der geht irgendwie schon in Ordnung. Bloß sollte man nicht so unverhältnismäßig mit Spatzen nach den palästinensischen Kanonen schießen.
- BND - Maßnahmen seien teilweise unverhältnismäßig.
- Die Datenschützer sind bei „Elena“ alarmiert über Unverhältnismäßiges.
- Das Strafmaß bei Kindesmissbrauch ist unverhältnismäßig.
- Krieg gegen Rauchen ist unverhältnismäßig.
- Unüberbietbar: „Die Obdachlosigkeit ist unverhältnismäßig hoch.“ Es gibt also Leute, die sich eine verhältnismäßige, also volkswirtschaftlich gesunde und politisch vertretbare Obdachlosigkeit vorstellen können. Aber vermutlich ist das bloß ein Rechenfehler in der Statistik gewesen.

Kurz: alles, was es an Unerfreulichem gibt, das ist schon an seinem richtigen Platz, nur mit der Dosierung, da muss noch nachgebessert werden.
Eine sturzzufriedenere Form der Kritik muss erst noch ersonnen werden.

Und die ganz Frommen fragen sich mit Leo Tolstoj: „Wie viel Erde braucht der Mensch?“
Solche besorgten Nachfragen sind jedoch ganz unbegründet und unverhältnismäßig gewalttätig. Darüber entscheidet schließlich die Stellung des Fragers innerhalb der Reproduktionsgepflogenheiten einer Nationalökonomie und deren ordnungsstiftender politischer Ausschuss.
Letzterer weiß sowieso, dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben. Und den ideologischen Gegnern dieser Auffassung fällt auch nicht im Traume ein ein, das tatsächliche Verhältnis zu benennen. Statt dessen: "Verhältnis...ach, ist das nicht eines das man so ganz privat und fast hintenrum hat? Wenn man dabei in andere Umstände kommt, sollten die schleunigst in geordnete Verhältnisse überführt werden."
Wer sich um das Kapitalverhältnis nicht schert, der gerät in jene unübersichtlichen Verhältnisse, von deren Sortierung die Soziologie ebenso kundig und methodisch zehrt wie der Normalverbraucher.

Ich bin kein frommer Mann, weiß aber einen richtigen Gedanken zu schätzen:
Im Himmel ist mehr Freude über einen reuigen Sünder als über 99 Gerechte“, die Buße zu tun nicht nötig haben.
Nach meiner Laienexegese ist das ein vollkommen korrekter Gedanke in der Sphäre der Religion. Die Buße restituiert das Verhältnis zwischen dem im Tun anerkannten Herrn und dem Gottesknecht. Die Gerechten aber scheren sich einen Dreck um das Abhängigkeitsverhältnis. Sie sind ganztägig voll damit beschäftigt, an den Verhältnissen herumzudeuteln, sie alle miteinander zu berücksichtigen und aneinander zu relativieren. Sind also die eingebildeten Meister jener Verhältnisse, von denen sie sich zu dem machen lassen, was sie sind: Pharisäer und Schriftgelehrte.

P.S.
Man empfiehlt mir von wohlwollender Seite, doch ja immer mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen.
Aber wie ich dabei vorankommen soll, hat mir noch keiner verraten können.

Freitag, 8. Oktober 2010

Mein Traditionsbewußtsein

Vermutlich wiederhole ich mich.
Aber aus gegebenem Anlass, nämlich wegen des Geredes von dem christlich- jüdischen Prägestock, unter dem wir handliches Münzgeld eine saubere Prägung verpasst bekommen haben, möchte ich doch auch meinen Beitrag zur engagierten Debatte leisten, indem ich nämlich eine meiner denkwürdigen Begegnungen mit der Prägung in Form einer kleinen Reminiszenz weitergebe.

Also das war bei der Bundeswehr, wo wir mündigen Staatsbürger und verwöhnten Gymnasiasteln auf den Stand der modernen Kriegskunst gebracht werden sollten.
Einer unserer begnadeten Lehrer ließ uns brüllend wissen, dass wir beim Strammstehen gefälligst „die Arschbacken zusammenzudrücken hätten, dass aus einem dazwischen befindlichen Fünf-Mark-Stück die Prägung gepresst würde.“ (Ich tradiere diesen Befehl eines Umprägungsvorgangs nur sinngemäß. Die tatsächlich Fassung im O-Ton ist unter honetten Leuten nicht üblich.)

Da dies offenbar zum erwartbaren Grundbestand an zivilisatorischen Techniken in unserer christlich-abendländischen Kultur gehört, bin ich guten Mutes, dass es doch ein Leichtes sein müsste, das bisschen - uns in der Münze der Staats - Relegionäre (sic!) verpasste - Aufgeprägte durch einfaches Strammstehen einfach platt zu machen.

Das Widerwärtige an Marx

ist nicht, dass er weiß, woher der Reichtum der Wenigen in den Nationen kommt, das wissen die anderen schon auch so ungefähr. Und es könnte einem auch gleichgültig sein.
Er plaudert aber- sehr im Unterschied zu seinen unbedarften Kollegen - ungefragt mit ungewaschenem Maul und unbefangen aus, woher seine Vernichtung für die Vielen kommt.

Ein Kalauer ist den anderen wert.
In letzter Zeit nehmen die Haushaltsunfälle mit statistischer Relevanz zu, melden die Versicherungen. Die weitaus meisten Verletzungen entstehen beim Stolpern im Wohnzimmer.

Das muss an den komischen erhabenen Ausbuchtungen im Teppich liegen. Es wird einfach zu viel unter den Teppich gekehrt, auf dem zu bleiben sie alle einander ernst ermahnen.

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